SoBi – wie alles begann
Der allererste Kontakt
Nachdem ihr mich in letzter Zeit öfter gefragt habt, wie es denn zu meinem Kontakt mit den Somalierinnen kam, erzähl ich es euch jetzt hier….
Es begann damit, dass ich am Anfang ziemlich genervt auf den massiven Flüchtlinszustrom reagiert hab. So genervt, dass ich über mich selbst erschrocken war.
Was lernen wir, u.a., im Yoga ? Immer mal den Blickwinkel ändern und so hab ich Kontakt zum Asylkreis Kaufbeuren aufgenommen, denn ich wollte mir das Ganze mal von der anderen Seite anschauen.
Oh, ich erinnere mich gut an die erste Begegnung….
Gerade waren 150 Asylanten in Kaufbeuren angekommen und man suchte dringend Sprachpaten und so gab es einen Informations- und Verteilungsabend in deren Unterkunft.
Als ich 5 Minuten vor Beginn der Veranstaltung eintraf, war der Raum schon gut gefüllt und alle tauschten sich angeregt aus und schienen sich zu kennen, derweil für mich alles fremd und neu war.
Dann folgte ein interessanter Vortrag, bei dem man uns schilderte, was von uns erwartet würde und im Anschluss ging es an die Verteilung der Asylanten und auf einmal war klar, warum alle anderen schon so früh da gewesen waren. Sie hatten sich die einzelnen Wohnungen und deren Bewohner im Vorfeld angeschaut und äußerten ihre Wünsche hinsichtl. der Patenschaften.
Ups, da hatte ich schade, denn darauf war ich nicht vorbereitet gewesen und so wurde mir eine Wohnung mit sieben jungen, männlichen Afghanen zugeteilt.
Wollte ich das? Wollte ich einmal die Woche alleine zu sieben, mir unbekannten, jungen Männern in die Wohnung gehen? Nein…..
Aber das auch so zu äußern, würde mir bei der Gruppe, zu der ich gerade eben neu dazugestoßen war, keine Freunde bereiten und erst war ich kurz davor, umzufallen und diesen Dienst, der sich nicht gut anfühlte, zu übernehmen, nur um nicht anzuecken, doch dann siegte mein Bauchgefühl und ich habe im Gruppenverband meine Gründe dafür vorgetragen, weshalb mir das nicht recht ist. Viele böse Blicke folgten & ich fühlte mich ziemlich schäbig….
Und so ging es dann noch eine Stunde weiter – ich, als die Einzige , ohne Asylanten und gefühlt - geächtet. Eine lange ´1 Stunde…..
Aber das war, bevor beim (für mich einsamen) geselligen Beisammensein im Anschluss, Dorothea meinen Weg kreuzte. Dorothea, eine seit Jahren erfahrene Asyllantenbetreuerin und eine Frau, die für meine Entscheidung Verständnis hatte und die meinte, dass sie für mich auch noch die geeignete Personenkonstellation finden würde und ich solle mich gedulden, sie würde mich anrufen.
Und so ging der Abend doch noch versöhnlich zu Ende und ich war gespannt, was kommen würde….
Fortsetzung folgt…..